Friedenseinsätze
geschlechtergerecht
gestalten
Friedenseinsätze
geschlechtergerecht
gestalten
Die Wahrung und Wiederherstellung des Friedens ist die vorrangige Aufgabe des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Dafür erteilt der Sicherheitsrat Mandate für Friedensmissionen. Deutschland setzt sich dafür ein, dass die Ziele der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit in den Mandaten verankert sind und ist an zahlreichen Friedensmissionen beteiligt. Im Zentrum für Internationale Friedenseinsätze werden zivile Expertinnen und Experten in Kursen auf Einsätze vorbereitet und weiterführend geschult.
Deutschland
Geschlechterperspektiven mitdenken: Zivile Expertinnen und Experten fördern die Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen
Projektpartner
Zentrum für internationale Friedenseinsätze (ZIF)
Zivile Expertinnen und Experten fördern aktiv die Teilhabe von Frauen an Friedensprozessen | Copyright: Jonas Wresch
Die Teilhabe von Frauen an Friedensprozessen ist einer der Pfeiler der Agenda Frauen, Frieden, und Sicherheit. Zivile Expertinnen und Experten fördern im Rahmen ihrer Arbeit in Friedenseinsätzen aktiv die Teilhabe von Frauen. Beispielsweise werden die Bedürfnisse von Frauen in Lagern zur Demobilisierung ehemaliger Kämpferinnen und Kämpfer, wie hier in Arauca, Kolumbien, erfasst und fließen in die von der UN-Mission umgesetzten Maßnahmen ein.
Bei der Einsatzvorbereitung, die durch das Zentrum für internationale Friedenseinsätze in Berlin (ZIF) umgesetzt wird, lernen die zivilen Expertinnen und Experten, eine Analyse der Situation nach geschlechtergerechten Kriterien durchzuführen: Wie sind Männer und Frauen unterschiedlich von der Lage betroffen? Welche Rolle nehmen verschiedene gesellschaftliche Gruppen in Konflikten ein? Wie können die Potentiale beispielsweise von Friedensaktivistinnen aktiv in den Friedensprozess eingebunden werden? Basierend auf diesen Gender-Analysen lernen die Expertinnen und Experten, eine Gender-Perspektive in ihre Arbeit zu integrieren und die unterschiedlichen Betroffenheiten, Bedürfnisse und Beiträge aller Geschlechter zu berücksichtigen. So können friedensstiftende Maßnahmen und Initiativen besser an den lokalen Kontext angepasst und die Bedürfnisse von Männern, Frauen und anderen gezielter berücksichtigt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt für einen nachhaltigen Friedensaufbau.
Deutschland
Training für Gender-Kompetenzen in Friedensmissionen
Projektpartner
Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF)
Kein Konflikt wirkt sich auf alle Menschen gleich aus – Konflikterfahrungen sind abhängig von Faktoren wie der gesellschaftlichen Rolle einer Person, ihrem Alter, ihrem Geschlecht. All diese Faktoren müssen auch bei der Umsetzung der Mandate von Friedenseinsätzen Beachtung finden. Mit der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit machte der UN-Sicherheitsrat die Frage der gleichberechtigten Beteiligung von Frauen, Männern und anderen in Krisenprävention, Friedensprozessen und Konfliktnachsorge zu einer friedens- und sicherheitspolitischen Aufgabe.
Die meisten Mandate von Friedenseinsätzen beispielsweise der Vereinten Nationen enthalten Verweise auf die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit. So sollen Friedensmissionen die unterschiedlichen Erfahrungen und Bedürfnisse aller Geschlechter in allen Bereichen, in denen die Mission aktiv ist, analysieren und berücksichtigen (Gender-Mainstreaming). In Konflikten, in denen sexualisierte Gewalt weit verbreitet ist, ist der Schutz vor sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt ein expliziter Teil des Mandats.
Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) führte das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) eine englischsprachige Fortbildung zu Gender-Mainstreaming speziell für Trainerinnen und Trainer durch. In dem Kurs “Training of Trainers – Integrating a Gender Perspective in Training“ werden den Teilnehmenden Techniken und Instrumente zum Gender-Mainstreaming vermittelt und sie werden befähigt, die Genderperspektive in ihren Kursmodulen didaktisch umzusetzen. Alle ZIF-Trainerinnen und ‑Trainer wurden ermutigt, an diesen Trainings teilzunehmen und bei der Integration einer Genderperspektive in ihre Module angeleitet.
Interaktive Assoziationsübungen helfen dabei, sich Vorurteilen bewusst zu werden und Stereotype abzubauen.
Foto-Copyright: ZIF
Deutschland
Gewappnet für Gefahren in Friedenseinsätzen
Projektpartner
Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF)
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des HEAT-Trainings bereiten sich auf mögliche Extremsituationen bei Einsätzen im Feld vor. | Copyright: Stefan Pramme & Andreas Arnold
„Friedenseinsätze sind ein wichtiges Werkzeug der internationalen Krisenprävention und des Konfliktmanagements. Sie helfen dabei, Gewalt zu verhindern, einen Waffenstillstand zu sichern und nachhaltig Frieden zu schaffen“, sagt die Geschäftsführerin des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze (ZIF), Almut Wieland-Karimi. Im Auftrag des Auswärtigen Amts entsendet das ZIF aktuell rund 160 zivile Expertinnen und Experten. Darüber hinaus beteiligt sich Deutschland mit Soldatinnen und Soldaten und Polizeikräften an den Einsätzen der Vereinten Nationen (VN), der Europäischen Union (EU), der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und anderer regionaler und internationaler Organisationen.
Internationale Friedenseinsätze stellen große Herausforderungen an die zivilen und militärischen Einsatzkräfte: Sie arbeiten in Krisen und humanitären Notsituationen und können sich dort Gefahren oder Extremsituationen ausgesetzt sehen. Wie reagieren sie in einer bestimmten Situation? Wie schützen sie sich, wie können sie andere unterstützen?
Die Schulung zu aktiven Sicherheitsmaßnahmen für Frauen und Männer im Rahmen des Hostile Environment Awareness Training (HEAT) bereitet Einsatzpersonal in Friedensmissionen auf die möglichen Gefahren bei der Arbeit im Feld vor. Teilnehmende haben die Möglichkeit, ihr Verhalten in unterschiedlichen Gefahrensituationen auf die Probe zu stellen, zu analysieren sowie ihre persönlichen Grenzen der Belastbarkeit auszutesten. Das richtige Verhalten zur emotionalen Unterstützung von Opfern sexualisierter Gewalt wird dabei genauso erlernt wie Sicherheitsaspekte für Frauen im Missionskontext.